Hintergrund
Die Wirksamkeit von Melatonin als Anxiolytikum hat sich bei Erwachsenen bestätigt; seine Wirksamkeit in der pädiatrischen Altersgruppe ist jedoch unklar. Eine Reihe kleinerer Studien hat die Verwendung von Melatonin bei Kindern als präoperatives Anxiolytikum untersucht, wobei die Ergebnisse widersprüchlich waren.
Methoden
Wir haben eine systematische Überprüfung der präoperativen Anwendung von Melatonin bei Kindern durchgeführt. Vier Datenbanken (MEDLINE, Embase, das Cochrane Central Register of Controlled Trials und Web of Science) sowie ClinicalTrials.gov wurden nachlaufenden und abgeschlossenen relevanten klinischen Studien durchsucht. Darüber hinaus wurden Referenzlisten und relevante Artikel zur Zitationsverfolgung herangezogen. Die Überprüfung erfolgte ohne Einschränkung nach Vergleichsgruppen oder Ergebnissen. Elf Studien wurden als einschlussfähig eingestuft. Die Verabreichung von Melatonin war sehr heterogen (in Bezug auf Dosis und Zeitpunkt). Es wurden unterschiedliche Ergebnisse berichtet, darunter: Angst, Anästhesieerfolg, Analgesie, Sedierung, postoperative Erholung und Sicherheit. Die Ergebnisse wurden nicht immer mit denselben Maßstäben bewertet.
Ergebnisse
Die Belege für die anxiolytischen Eigenschaften von Melatonin in diesem Zusammenhang sind widersprüchlich. Melatonin wurde im Vergleich zu Vergleichsmedikamenten mit geringeren sedierenden Wirkungen, postoperativer Erregung und verbessertem Aufwachverhalten in Verbindung gebracht. Eine Studie berichtete über den Nutzen der Melatonin-Einnahme bei Schlafstörungen zwei Wochen nach der Operation. Es wurden keine unerwünschten Nebenwirkungen festgestellt, die in signifikantem Zusammenhang mit Melatonin stehen, was das ausgezeichnete Nebenwirkungsprofil von Melatonin unterstreicht.
Schlussfolgerung
Trotz möglicher Vorteile, einschließlich eines verbesserten Aufwachverhaltens, können wir auf der Grundlage der derzeitigen Erkenntnisse nicht behaupten, dass Melatonin den üblichen Medikamenten unterlegen ist. Weitere Untersuchungen zu Melatonin als anxiolytische Prämedikation in der Kinderchirurgie sind erforderlich.