Fertilität

Medizinische Studien zu Melatonin – Fertilität

Fertilität setzt einen gesunden circadianen Rhythmus, geprägt durch einen physiologischen Melatoninspiegel, voraus: Denn jede Störung des 24-Stunden-Rhythmus kann sich negativ sowohl auf die weibliche als auch die männliche Fruchtbarkeit auswirken.

Störfaktoren einer erfolgreichen Befruchtung

Hierzu zählen etwa circadiane Rhythmusstörungen hervorgerufen durch Jetlag und Schichtarbeit, die die nächtliche Melatoninproduktion stören und letztendlich verhindern, dass andere Hormone in adäquater Weise ausgeschüttet werden. Ein gestörter circadianer Rhythmus hat außerdem einen negativen Effekt auf den weiblichen Menstruationszyklus und führt dazu, dass es zu Unregelmäßigkeiten oder einem Ausbleiben der Regelblutung kommt, was sich wiederum negativ auf die Fortpflanzung auswirkt.

Melatonin und die weibliche Fertilität

Als eine der Hauptursachen für weibliche Infertilität gilt eine schlechte Eizellenqualität, oft bedingt durch oxidativen Stress. Melatonin mit seinen antioxidativen und antiinflammatorischen Eigenschaften kann verhindern, dass die Zellen durch freie Radikale geschädigt werden, was vor allem während der Ovulation von entscheidender Bedeutung ist. Besonders bei einer künstlichen Befruchtung sind die Eizellen einer noch höheren Belastung ausgesetzt. Hier empfiehlt die Forschung, Melatonin bereits vor einer IVF einzusetzen, um so die Qualität der Eizellen zu verbessern.

Melatonin und die männliche Fruchtbarkeit

Im Hinblick auf eine Verbesserung der männlichen Fruchtbarkeit hat Melatonin einerseits den Zweck, die Energie der Spermien zu erhöhen, damit sie schneller und beweglicher sind. Andererseits schützt Melatonin auch die Spermien vor oxidativem Stress und verbessert damit ihre Qualität, was für eine erfolgreiche Befruchtung wesentlich ist.

Medizinische Studien zu Melatonin – Fertilität

Melatonin fördert die Gesundheit von Uterus und Plazenta: potenzielle molekulare Mechanismen

2019-12 Chuffa LGA, Lupi LA, Cucielo MS, Silveira HS, Reiter RJ, Seiva FRF

Die Entwicklung des Endometriums ist ein zyklisches Ereignis, das durch Hormone und Wachstumsfaktoren streng reguliert wird, um den Menstruationszyklus zu koordinieren und gleichzeitig eine geeignete Mikroumgebung für die Einnistung eines Embryos während des „Empfängnisfensters“ zu fördern. Bei vielen Frauen kommt es zu Uterusstörungen, die eine erfolgreiche Empfängnis behindern, z. B. zu einer Verdickung des Endometriums, Endometriose, Lutealphasendefekten, Endometriumpolypen, Adenomyose, Virusinfektionen und sogar Endometriumkarzinom, wobei an der Mehrzahl dieser Störungen Veränderungen endokriner Komponenten oder Zellschädigungen eine Rolle spielen.

Auswirkungen einer Melatonin-Supplementierung bei Frauen mit ungeklärteUnfruchtbarkeit, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen

2019-08 Espino J, Macedo M, Lozano G, Ortiz Á, Rodríguez C, Rodríguez AB, Bejarano I

Von ungeklärter Unfruchtbarkeit spricht man, wenn häufige Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch eines Paares ausgeschlossen wurden. Auch wenn die zugrunde liegenden Ursachen der idiopathischen Unfruchtbarkeit noch unklar sind, wird angenommen, dass Faktoren wie eine veränderte oxidative Bilanz eine Rolle spielen. Melatonin ist ein hervorragendes Antioxidans, das Berichten zufolge in der Follikelflüssigkeit (FF) vorkommt und als hilfreiches Instrument für die Behandlung der Unfruchtbarkeit beim Menschen vorgeschlagen wurde.

Von der Implantation bis zur Geburt: Einblicke in die molekularen Funktionen von Melatonin

2018-09 Carlomagno G, Minini M, Tilotta M, Unfer V

Melatonin ist ein lipophiles Hormon, das hauptsächlich in der Zirbeldrüse synthetisiert und sezerniert wird und als neuroendokriner Signalgeber photoperiodischer Informationen während der Nacht wirkt. Zusätzlich zu dieser Aktivität besitzt Melatonin eine antioxidative Funktion und spielt eine Schlüsselrolle als Regulator physiologischer Prozesse im Zusammenhang mit der menschlichen Reproduktion.

Melatonin verhindert postovulatorische Oozytenalterung und fördert die anschließende embryonale Entwicklung beim Schwein

2017-06 Wang T, Gao YY, Chen L, Nie ZW, Cheng W, Liu X, Schatten H, Zhang X, Miao YL

Oxidativer Stress wird als ein wichtiger Faktor für die Eizellen­alterung bezeichnet, der die Eizellenqualität und die Entwicklung nach der Befruchtung negativ beeinflusst. Melatonin ist ein wirksamer Radikalfänger und seine Metaboliten AFMK und AMK sind leistungsstarke Entgiftungsmittel, die freie Radikale eliminieren.

Serumspiegel von Melatonin und oxidativen Stressmarkern sowie die Korrelation zwischen den beiden bei unfruchtbaren Männern

2013-11 Soleimani Rad S, Abbasalizadeh S, Ghorbani Haghjo A, Sadagheyani M, Montaseri A, Soleimani Rad J

Unfruchtbarkeit betrifft 15 % der jungen Paare in verschiedenen Gesellschaften. Einer der Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnten, ist oxidativer Stress. Daher ist das Ziel der vorliegenden Studie, das Niveau von Melatonin, einem Radikalfänger, und seine Korrelation mit oxidativen Biomarkern bei unfruchtbaren Männern zu untersuchen.

Wirkung von oxidativen Stressparametern in der Follikelflüssigkeit auf das intrazytoplasmatische Spermieninjektionsprofil

2012-01 Bedaiwy MA, Elnashar SA, Goldberg JM, Sharma R, Mascha EJ, Arrigain S, Agarwal A, Falcone T

Der Zweck dieser Studie war es, die Assoziation zwischen reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) in der Follikelflüssigkeit (FF), der Gesamt-Antioxidanskapazität (TAC), dem ROS-TAC-Score und der Schwangerschaft nach einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) zu bewerten.

Hohe endogene Melatoninkonzentrationen erhöhen die Spermienqualität und kurzfristige In-vitro-Exposition mit Melatonin verbessert Aspekte der Spermienmotilität

2011-03 Ortiz A, Espino J, Bejarano I, Lozano GM, Monllor F, García JF, Pariente JA, Rodríguez AB

Obwohl die menschliche Samenflüssigkeit Melatonin enthält und Spermatozoen angeblich membrangebundene Melatonin-Rezeptoren besitzen, gibt es keine experimentellen Studien, die die Beziehung zwischen Melatonin und männlicher Unfruchtbarkeit festgestellt haben.

Wirkung der Behandlung mit Myo-Inositol plus Folsäure plus Melatonin im Vergleich zur Behandlung mit Myo-Inositol plus Folsäure auf Oozytenqualität und Schwangerschaftsergebnis bei IVF-Zyklen. Eine prospektive, klinische Studie

2010-06 Rizzo P, Raffone E, Benedetto V

Das Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit einer Behandlung mit Myo-Inositol plus Folsäure plus Melatonin im Vergleich zu Myo-Inositol plus Folsäure allein auf die Oozyten- Qualität bei Frauen in In-vitro-Befruchtungs- (IVF) Zyklen zu untersuchen und zu bewerten.

Oxidativer Stress beeinträchtigt die Eizellenqualität und Melatonin schützt die Eizellen vor Schäden von freien Radikalen und verbessert die Befruchtungsrate

2008-04 Tamura H, Takasaki A, Miwa I, Taniguchi K, Maekawa R, Asada H, Taketani T, Matsuoka A, Yamagata Y, Shimamura K, Morioka H, Ishikawa H, Reiter RJ, Sugino N

Wir untersuchten die Beziehung zwischen oxidativem Stress und schlechter Oozytenqualität und ob das Antioxidans Melatonin die Qualität der Oozyten verbessert.

Melatonin-Langzeittherapie hat keinen Einfluss auf die Hormonsekretion der Hypophysen-Gonaden-Achse bei normalen Männern

2000-01 Luboshitzky R, Levi M, Shen-Orr Z, Blumenfeld Z, Herer P, Lavie P

Die Beteiligung von Melatonin an der Regulierung der Fortpflanzungsfähigkeit beim Menschen ist nach wie vor umstritten. Im Rahmen dieser doppelblinden, plazebokontrollierten Studie wurde die Wirkung von Melatonin auf das nächtliche Sekretionsprofil des luteinisierenden Hormons (LH), des follikelstimulierenden Hormons (FSH), Testosteron und Beta-Inhibin bei sechs gesunden erwachsenen Männern untersucht.

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